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Der Podcast, der eigentlich keiner mehr ist.

Die “Maschine”: Sony PCM-M10

Also, was ist das hier? Ein Podcast? Im klassischen Sinne schon. Zumindest war es einer, als ich damit anfing. 2008 war das. Da hab ich noch mit dem iPod Classic und einem unfassbar miserablen Headset-Mikrofon auf Festplatte aufgenommen. Aber heutzutage ist ein Podcast ja ein qualitativ hochwertiges und aufwendig produziertes Multi-Media Event, das schon während der Aufzeichnung live ins Netz gestreamt und später auch noch als Video bei YouTube veröffentlicht wird. Es müssen immer mindestens zwei, besser drei Personen beteiligt sein und eine der Personen sollte entweder mal den deutschen Comedypreis gewonnen oder zumindest einen Auftritt bei Nightwash absolviert haben.

Radio Bastard ist all das nicht. Radio Bastard ist die Katharsis eines an der Welt verzweifelnden Idealisten, der einfach nur versucht, mit dem ganz normalen Wahnsinn des Lebens klarzukommen. Es ist der vielleicht am längsten laufende, deutsche Podcast mit den meisten Episoden der Welt. Ein wöchentliches Audiotagebuch, das fast täglich erscheint. Der Punk Song unter den Podcasts. Der bissige Ziegenbock im Streichelzoo. Der Tourette-Patient bei der Trauerfeier. Die Gurke auf dem Cheeseburger. Radio Bastard ist eine One Man Powershow, in der Svens Alter Ego „Der Bastard“ mehrmals pro Woche seine kurzen Audioclips durch den Äther rotzt und exaltiert und affektiert über den Sinn und Unsinn des täglichen Lebens philosophiert, wobei er die Grenzen zwischen Kunstfigur und echtem Leben immer wieder mal spiralnebelhaft verschwimmen lässt. Es ist eine semi-autobiografische Selbsttherapie, in der er von Jobwechseln, Kündigungen, Trennungen und Umzügen über Konzerte, Festivals und Partys bis hin zu Hochzeit, Geburt und Tod so ziemlich alles verarbeitet, was in seinem Leben passiert. Und das meiste ist sogar wahr!

Soviel zum Pressetext. Im Klartext heißt das: Die meiste Zeit sitze ich im Auto und echauffiere mich in meine Hand. Nein, nicht was ihr jetzt denkt. Das ist nichts obszönes. Ich hab einfach einen mobilen Audiorecorder dabei und nehme damit alles auf, was so im Laufe des Tages aus mir heraussprudelt. Das ist oft ziemlich oberflächlich, manchmal etwas tiefsinnig, gelegentlich fast witzig und hin und wieder sogar etwas beleidigend und diffamierend. Aber wie heißt es doch so schön? Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt.

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